LaTeX: Texte betriebssystemübergreifend bearbeiten und als Portable Document Format (PDF) publizieren mit dem Textsatzsystem LaTeX

Zuletzt aktualisiert am 31. März 2017 von Birk Ecke

Als ich vor mehr als 25 Jahren mit dem Textsatzsystem LaTeX zu arbeiten begann, war dieses Softwarepaket schon einige Jahre alt und galt als ausgereift. Es war damals State-Of-The-Art bei allen wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen. Unter den Office-Programmen auf einem IBM kompatiblen PC befand sich Microsoft Word unter MS-DOS gerade mal in den Kinderschuhen und der unangefochtene Platzhirsch war MicroPro WordStar unter MS-DOS. Beide Programme waren selbst damals nicht mehr als eine (relativ) moderne Schreibmaschine, mit der man Texte schreiben, diese dauerhaft speichern und bei Bedarf ändern  konnte.

LaTex war schon damals anders: Die Texte waren konsistent und sauber gesetzt und mathematische Formeln und Inhalts- oder Abbildungsverzeichnisse – egal wie komplex – waren absolut kein Thema. Wer längere Texte oder eine wissenschaftliche Publikation mit vielen Abbildungen, Querverweisen, Fußnoten oder diversen Formeln schreiben möchte, kommt bis heute nicht an LaTeX vorbei. Die Gründe dafür habe ich bereits im Artikel “LaTeX: Weshalb es sich lohnt, seine Texte mit dem Textsatzsystem LaTeX zu setzen” hinreichend beschrieben.

Für die verschiedenen Betriebssysteme gibt es teils unterschiedliche LaTeX Distributionen, die aber bis auf wenige Sonderfälle kompatibel sind. Unter Linux und anderen UNIX Derivaten, wie etwa BSD oder dessen Ablegern, ist TeX Live das Mittel der Wahl. Unter Microsoft Windows hat man die Wahl zwischen dem schlankeren MiKTeX oder dem mächtigeren Tex Live. Mac User können das auf TeX Live basierende MacTeX installieren. Tex Live und MacTeX belegen auf der Festplatte allerdings zwischen 3 und 5 GByte, haben aber den Vorteil, dass sie komplette Distributionen sind und ein Nachladen von Programmpaketen aus dem Internet nicht erforderlich ist.

Bild: Vielleicht ein wenig exotisch - Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Windows 10. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

Bild: Vielleicht ein wenig exotisch – Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Windows 10. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

LaTeX Dokumente sind einfache Textdokumente und deshalb betriebssystemübergreifend austauschbar. Dank Unicode-Unterstützung (UTF-8) sind auch Umlaute und Sonderzeichen in deutscher Sprache und diversen Fremdsprachen absolut kein Problem mehr, falls nicht sehr alte LaTeX Macros (wie etwa dinbrief) benutzt werden müssen. Wichtig ist nur, dass der benutzte Editor den Quelltext auch in Unicode (UTF-8) speichert. Bei Emacs oder Texmaker ist das der Fall. Ich persönlich bevorzuge übrigens den Editor Texmaker, der wie das UNIX Urgestein Emacs für diverse Betriebssysteme wie Linux, Microsoft Windows oder Apple Mac OS X verfügbar ist.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Windows 10. Gesetzt wurde der Text mit MiKTex. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Windows 10. Gesetzt wurde der Text mit MiKTex. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Texmaker unter Windows 10. Gesetzt wurde der Text mit MiKTex. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Texmaker unter Windows 10. Gesetzt wurde der Text mit MiKTex. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Adobe Acrobat Reader.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Texmaker unter OS X 10.11.5. Gesetzt wurde der Text mit Tex Live. Daneben die übersetzte Datei als PDF in der Vorschau App.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Texmaker unter OS X 10.11.5. Gesetzt wurde der Text mit Tex Live. Daneben die übersetzte Datei als PDF in der Vorschau App.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Debian 8 Testing. Gesetzt wurde der Text mit Tex Live. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Viewer Evince.

Bild: Ein LaTeX Text im Editor Emacs unter Debian 8 Testing. Gesetzt wurde der Text mit Tex Live. Daneben die übersetzte Datei als PDF im Viewer Evince.

Wer TeX Live nutzt muss für die Installation einiges an Zeit investieren. Je nach Betriebssystem benötigt das Programmpaket zwischen 3 und 5 GByte Festplattenplatz. Die Installationsdateien werden aus dem Internet geladen. MiKTeX unter Microsoft Windows ist hier deutlich bescheidener – das Installationsprogramm benötigt nur etwa 190 MByte, allerdings werden erforderliche Makros bei Bedarf nachgeladen, was aber eine Internetverbindung erfordert. Die LaTeX Dateien lassen sich in der Regel zwischen TeX Live und MiKTeX problemlos austauschen.

Bild: MiKTeX unter Windows 7. Fehlende Macros werden über das Internet nachgeladen, egal, ob man Texmaker oder die PowerShell bzw. die Eingabeaufforderung benutzt.

Bild: MiKTeX unter Windows 7. Fehlende Macros werden über das Internet nachgeladen, egal, ob man Texmaker oder die PowerShell bzw. die Eingabeaufforderung benutzt.

Bild: Die kompilierte LaTeX Datei unter Windows 7. Links der Quelltext im Emacs Editor, rechts das kompilierte PDF.

Bild: Die kompilierte LaTeX Datei unter Windows 7. Links der Quelltext im Emacs Editor, rechts das kompilierte PDF.

Interne Links

LaTeX: Weshalb es sich lohnt, seine Texte mit dem Textsatzsystem LaTeX zu setzen

Externe Links

Tex Live – TeX Users Group
https://www.tug.org

Tex Live Download -TeX Users Group
https://www.tug.org/texlive

Texmaker – Xm1 Math
https://www.xm1math.net/texmaker

MiKTeX (TeX unter MS Windows) – MiKTeX
https://miktex.org

Mac TeX (TeX unter OS X) – MacTeX
https://tug.org/mactex/mactex-download.html

Deutschsprachige Anwendervereinigung TeX e.v. – DANTE
https://www.dante.de

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