Software: Ein paar gute Gründe für die Koppelung einer WordPress Website mit dem Content Delivery Network CDN Cloudflare

Zuletzt aktualisiert am 3. März 2020 von Birk Karsten Ecke

WordPress ist das meist genutzte Content Management System (CMS) weltweit. Der Marktanteil unter den CMS liegt bei über 60 Prozent. Die Beliebtheit von WordPress lässt sich leicht erklären: stabil, einfach zu bedienen, mehrbenutzerfähig mit abgestuftem Rechtesystem sowie zehntausende Plugins und Themen. Die Inhalte liegen – abgesehen von Bildern, Multimediadateien und Dokumenten – in einer SQL Datenbank. Allerdings hat WordPress als CMS kein Caching für die einzelnen Bloginhalte und Seiten. Alles wird bei jedem Aufruf einer Seite komplett neu als HTML Datei erstellt und auch neu ausgeliefert. Dadurch gibt es bei dynamischen Seiten immer den aktuellen Stand. An dieser Stelle kann das Content Delivery Network  CDN Cloudflare seinen ersten Trumpf ausspielen. Cloudflare cached die erzeugten HTML Seiten beim ersten Aufruf – auf zwar auf eigenen Webservern.

Wie das funktioniert, versuche ich mal zu beschreiben: Cloudflare betreibt weltweit eines der größten IT-Netzwerke. Dort werden täglich mehr als eine Milliarde verschiedener IP-Adressen verarbeitet. Allerdings ist Cloudflare kein klassischer Webhoster, wie zum Beispiel IONOS oder STRATO. Cloudflare stellt eine Architektur zur Verfügung, die sich zwischen dem Client, der eine Website abruft, und dem Webserver, der diese anbietet, zwischenschaltet. Cloudflare stellt dabei die Verbindung zwischen Client und Webserver und umgekehrt dar. Cloudflare ist der Cache für die abgerufenen Dateien – und das weltweit. Die Caches werden blitzschnell zwischen den Rechenzentren verteilt. Trotz dieser zusätzlichen Ausführungsschicht mit der komplexen zugehörigen Infrastruktur ist ein Performance-Gewinn spürbar. Die Rechenzentren sind untereinander vielfach schneller vernetzt als die Endkunden. Der Performance-Gewinn wird umso größer, je weiter Client und Webserver entfernt sind.

Bild: Vereinfachte Systemskizze des Content Delivery System CDN Cloudflare. Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

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Das System ist sicherer, als eine direkte Verbindung des Webservers zum Internet. Cloudflare arbeitet als Reverse Proxy. Es werden schlichtweg nur IP-Adressen von Cloudflare ausgegeben. Die des Webservers bleibt verborgen und kann auch nicht ermittelt werden. Damit ist der Webserver bestmöglich vor Denial of Service (DoS) Attacken geschützt. Cloudflare hat mit der Abwehr von DoS Attacken große Erfahrung. Der Ansatz von Cloudflare ist, wenn man es genau nimmt, das ganze Gegenteil des offenen Internet. Aber es funktioniert hervorragend.

Die Koppelung von Cloudflare mit einer Website ist denkbar einfach und in wenigen Minuten erledigt. Nach Anlegen eines Accounts bei Cloudflare unter https://www.cloudflare.com/de-de wird man nach dem Anlegen eines Account und Einloggen durch den Einrichtvorgang geführt. Zuletzt muss nur noch noch der Nameserver der Website auf die Cloudflare angegebenen Nameserver umgelegt werden. Das passierten der Regel in der Konfigurationsseite des Webhosters. Bis die neuen Nameserver im Internet registriert sind, vergehen wenige Minuten bis einige Stunden. Hier darf man nicht ungeduldig werden. Wer mag kann sich noch das WordPress Plugin von Cloudflare installieren. Es bietet unter anderem einen groben Überblick über den Traffic, ohne dass man sich zusätzlich auf der Cloudflare Website anmelden muss. Es steht aber nur Administratoren zur Verfügung.

Bild: Das Internet gehört heute ganz selbstverständlich zu unserem Leben. Klicken Sie auf das Bild um es zu vergrößern.

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Zu den Tarifen von Cloudflare: Es gibt verschiedene Tarifmodelle von „Free“ über „Pro“ und „Business“ bis „Enterprise“. „Free“ kostet gar nichts! Der Funktionsumfang ist gegenüber „Pro“ (20,- € pro Monat und Domäne) und „Business“ (200,- € pro Monat und Domäne) natürlich eingeschränkt. Aber: Es gibt keine Begrenzung des Datenvolumens und der Geschwindigkeit sowie des Zwischenspeicherns. Auch der Cache wird umgehend gelehrt und wieder gefüllt. Für eine private Internetadresse is der „Free“ Tarif aus meiner Sicht vollkommen ausreichend.

Der hier beschriebene Ansatz lässt sich übrigens wunderbar mit dem im Artikel „Software: Weshalb es sich lohnen kann, eine WordPress Website auf dem Server zu cachen – Jetpack und WP Super Cache“ beschriebenen lokalen Caching der WordPress Website kombinieren.

 

Interne Links:

Software: Weshalb es sich lohnen kann, eine WordPress Website auf dem Server zu cachen – Jetpack und WP Super Cache

Externe Links:

Cloudflare – Das Web-Performance- und Sicherheitsunternehmen
https://www.cloudflare.com/de-de

 

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